Gewalt gegen Frauen in Kirche und Orden
Anlaufstelle 2025
Anlaufstelle für alle, die als Erwachsene in Kirche Gewalt erfahren haben

Inzwischen ist das Beratungsangebot der Anlaufstelle erweitert worden für alle Personen, die als Erwachsene Gewalt im kirchlichen Raum erfahren haben. Die Anlaufstelle bietet auch weiterhin Betroffenen kostenlose und anonyme Beratung nach geistlichem und/oder sexuellem Missbrauch in kirchlichen Kontexten einschließlich der Orden.
Mit Beginn des Jahres 2025 liegt die Koordination der Anlaufstelle im Bereich Pastoral, Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz.
Kontakt über E-Mail: gegengewalt-inkirche@dbk.de
Zur Internetpräsenz des Beratungsangebots: https://gegengewalt-inkirche.de/
Anlaufstelle 2020-2024
Anlaufstelle gegen Gewalt an Frauen in Kirche und Orden

Eine Anlaufstelle für Frauen, die als Erwachsene Gewalt im kirchlichen Raum erfahren haben, wurde am 22. Dezember 2020 online geschaltet. Die Anlaufstelle bot für betroffenen Frauen kostenlose und anonyme Beratung nach geistlichem und/oder sexuellem Missbrauch in kirchlichen Kontexten einschließlich der Orden. Bis Ende 2024 wurde die Anlaufstelle getragen von der Arbeitsstelle für Frauenseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz.
Die Anlaufstelle versteht sich als Erstberatung und Krisenintervention. Dafür steht ein Kreis von kompetenten und erfahrenen Frauen und Männern aus kirchlichen und fachspezifischen Kontexten zur Verfügung.
Weitere Informationen in der Pressemeldung der Deutschen Bischofskonferenz
Ein ausführliches Interview mit Dr. Aurica Jax, der damaligen Leiterin der Arbeitsstelle, zum neuen Beratungsangebot auf katholisch.de finden Sie hier.
Zur Anlaufstelle: Interview mit Barbara Haslbeck auf katholisch.de
Die Theologin Barbara Haslbeck ist eine der BeraterInnen bei der Online-Beratungsstelle für Frauen, die im kirchlichen Raum Gewalt erfahren haben. Bei ihr melden sich Frauen und auch Männer, die in der Kirche Missbrauch erlebt haben.
Im Interview mit katholisch.de spricht Barbara Haslbeck darüber, welche Formen von Missbrauch an Erwachsenen es gibt und wovor Frauen in seelsorglichen Gesprächen unbedingt geschützt werden sollten.
Tagung
Katholisch Soziales Institut Siegburg, 27./28. Sept. 2019

Eine Veranstaltung für Frauen von Frauen
Die Deutsche Bischofskonferenz (mit ihrer Arbeitsstelle für Frauenseelsorge und dem Bereich Pastoral im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz) und die Deutsche Ordensobernkonferenz luden in Kooperation mit den katholischen Frauenverbänden KDFB und kfd erstmals zu einer Veranstaltung ein, die sich mit dem Thema "Gewalt gegen Frauen in Kirche und Orden" befasste.
Die Veranstaltung verstand sich als Teil eines Prozesses, in dem Raum für Erfahrungen, Zeugnisse, Expertisen eröffnet sowie erste Perspektiven für Aufarbeitung, Ahndung und Prävention entwickelt werden sollten.
Eingeladen waren zu dieser Veranstaltung "von Frauen für Frauen": Betroffene und Expertinnen, Seelsorgerinnen und Begleiterinnen, Theologinnnen und Verantwortliche aus den Diözesen, Ordensgemeinschaften, Frauenverbänden, geistlichen Gemeinschaften und anderen kirchlichen Einrichtungen.
Die Pressemitteilung der Deutschen Bischofskonferenz zur Veranstaltung finden Sie hier: https://www.dbk.de/presse/aktuelles/meldung/gewalt-gegen-frauen-in-kirche-und-orden/detail/
Das Interview mit Dr. Aurica Jax beim WDR Hörfunk zu unserer Tagung hören Sie hier: https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-diesseits-von-eden/audio-tagung-gewalt-gegen-frauen-in-der-kirche-100.html
In den Anhängen finden Sie den Einladungsflyer zur Tagung "Gewalt gegen Frauen in Kirche und Orden" mit näheren Angaben zum Tagungsverlauf, sowie die Begrüßungsansprachen der Veranstalterinnen Dr. Aurica Jax und Dr. Claudia Kunz, das Impulsreferat von Dr. Doris Reisinger und außerdem Zusammenstellung und inhaltliche Zusammenfassung der öffentlichen Resonanz auf unsere Tagung.
Zur Sprache kommen. Biblische Texte und sexualisierte Gewalt, Franz Hitze Haus Münster 2021

Die Fachtagung für pastoral und pädagogisch Tätige, die vom 8. bis 9. Oktober 2021 in der Akademie Franz Hitze Haus in Münster stattfand, befragte biblische Texte danach, wie diese sexualisierte Gewalt thematisieren und mit welchen Texten geistlicher Machtmissbrauch betrieben wurde. Die Tagung wollte einen Beitrag zum besseren Verstehen leisten, wie es so weit kommen konnte. Sie wollte Türen für eine heilsame Interpretation biblischer Texte öffnen, die Gläubigen aller Alterssstufen zu mehr Selbstbewusstsein im Umgang mit denjenigen, die ihre Macht spirituell und sexuell missbrauchen, verhelfen können.
Die Fachtagung war eine Kooperationsveranstaltung der Arbeitsstellen für Frauenseelsorge und Männerseelsorge der DBK, dem Institut für Katholische Theologie der Universität Kassel, dem Katholischen Bibelwerk, Stuttgart, und der Akademie Franz Hitze Haus, Münster.
Missbrauch im seelsorgerischen Kontext - DBK 2022
Bischof Kohlgraf: Statement zu "Missbrauch im seelsorgerlichen Kontext" (Seelsorgepapier der DBK, März 2022)
Die katholischen Bischöfe wollen stärker darauf aufmerksam machen, dass auch Erwachsene im Kontext der Kirche Opfer von Missbrauch werden können.
Bei einem Pressegespräch während der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz ging der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf besonders auf das 2. Kapitel "Missbrauch im seelsorglichen Kontext" des neuen Seelsorge-Papiers "In der Seelsorge schlägt das Herz der Kirche" ein.
Bischof Kohlgraf ist Vorsitzender der Pastoralkommission und der Unterkommission "Frauen in Kirche und Gesellschaft". In seinem Statement wies er darauf hin, dass in das Seelsorgepapier auch Erfahrungen aus der Anlaufstelle www.gegenGewalt-anFrauen-inKirche.de eingegangen sind. Bischof Kohlgraf dankte der Arbeitsstelle für Frauenseelsorge und dem BeraterInnen-Team der Anlaufstelle für ihre Arbeit. Außerdem kündigte er an, dass es demnächst auch ein ähnliches Beratungsngebot für von Gewalt betroffene Männer geben wird.
Die Pressemitteilung der DBK zum Statement von Bischof Kohlgraf und eine PDF des Seelsorge-Papiers der deutschen Bschöfe finden sich im Anhang.
Buchempfehlungen
Erzählen als Widerstand. Berichte über spirituellen und sexuellen Missbrauch an erwachsenen Frauen in der katholischen Kirche (2020)

Hg. v. Barbara Haslbeck, Regina Heyder, Ute Leimgruber und Dorothee Sandherr-Klemp, erschienen 2020 im Aschendorff-Verlag, Münster, 2020, 271 S., EUR 20,00.
Dreiundzwanzig Frauen berichten in diesem Buch von Missbrauch, den sie als Erwachsene im Raum der Kirche erfahren haben. Sie erzählen von spirituellem und sexuellem Missbrauch, immer auch von Machtmissbrauch.
Theologische Essays thematisieren die Hintergründe des Missbrauchs. Das Buch enthält Hinweise zum Gespräch und weiterführende Adressen für Betroffene.
Carola Moosbach: "Ins leuchtende Du" (2021)

Aufstandsgebete und Gottespoesie.
Hg. von Bärbel Fünfsinn und Aurica Jax,
Berlin: EB-Verlag, 2021 (144 S.), Preis: 15,00 EUR.
Carola Moosbachs Aufstandsgebete bringen die spirituellen Verwüstungen durch die sexuelle Gewalt, die sie als Kind erlebte, im wahrsten Sinne des Wortes zur Sprache. Sie stellen die Theodizeefrage, die sich angesichts des tausendfachen Missbrauchs und anderer Leiden von Menschen stellt, mit ungebremster Kraft und zeigen, was Ringen mit der Vergangenheit bedeuten kann.
Zur Sprache bringen. Biblische Texte und sexualisierte Gewalt in Pastoral und Schule (2024)

Hg. v. Andreas Heek, Aurica Jax, Ilse Müllner, Annegret Reese-Schnitker.
Erschienen im September 2024 im Matthias Grünewald Verlag, 22,00 EUR.
Im Buch „Zur Sprache bringen. Biblische Texte und sexualisierte Gewalt in Pastoral und Schule“ werden biblische Texte kritisch gelesen: Es geht darum, die Systeme sexualisierter Gewalt zu verstehen, aber zugleich auch darum, in den Texten nach Ressourcen für Stärke und Resilienz zu suchen. Die Autor*innen aus verschiedenen Feldern kirchlichen Handelns (Schule, Erwachsenenbildung, Pastoral, Wissenschaft) zeigen exemplarisch, wie mit Hilfe dieser Texte in Pastoral, Schule und Universität eine Sprache für sexualisierte Gewalt gefunden werden kann, die befreienden Charakter hat.
Tutorial "Missbrauchsmuster" - Uni Regensburg
Missbrauchsmuster. Ein Tutorial zu Missbrauch an erwachsenen Frauen in der katholischen Kirche
Unter Rückgriff auf aktuelle Forschungsergebnisse und in engem Bezug auf Berichte betroffener Frauen möchte das sechsstündige Tutorial "Missbrauchsmuster" für das Thema "Missbrauch an erwachsenen Frauen in der katholischen Kirche" sensibilisieren und zur Reflexion eigener Berufspraktiken/Handlungsmuster und Arbeitskontexte anregen.
Das Tutorial, das am Lehrstuhl von Prof.in Dr. Ute Leimgruber, Professorin für Pastoraltheologie und Homiletik an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg, entstanden ist, will dazu beitragen, kompetente Ansprechpartner*innen in diesem Themengebiet zu werden.
Siehe dazu auch den Artikel "Missbrauchsmuster - hidden patterns of abuse" (2022).
Zielgruppe des Tutorials:
- Pastorale Mitarbeiter*innen und weitere Personen im kirchlichen Dienst
- Personen, die eine hauptamtliche Tätigkeit im Raum der katholischen Kirche anstreben (Studierende, Gemeinde- und Pastoralreferent*innen in Ausbildung, Priesteramtskandidaten ...)
- Personen, die in der Aus- und Weiterbildung für kirchliche Berufe tätig sind
- Personen, die verantwortliche Positionen in religiösen Frauengemeinschaften tragen
- In der katholischen Kirche ehrenamtlich tätige Personen
- Präventions- und Interventionsbeauftragte in (Erz-)Diözesen, Gemeinden und Verbänden
- Interessierte