Zwei Bücher von Doris Wagner

Sexueller und spiritueller Missbrauch in der katholischen Kirche.

Doris Wagner:  Nicht mehr ich. Die wahre Geschichte einer jungen Ordensfrau (2014), München, Knaur-Verlag 2016. 335 S., 9,99 Euro.

Doris Wagner sucht voller Glauben das Leben mit Gott und tritt mit 19 in ein Kloster ein. Selbst bei den einfachsten Aufgaben erlebt sie das pure Glück. Doch es dauert nicht lange, bis sie feststellen muss, dass die Schwestern und Priester systematisch strengste Kontrolle ausüben und absoluten Gehorsam fordern. Sie zensieren ihre Briefe, verweigern Doris Wagner, ihre Familie zu besuchen. Als sie von einem Priester vergewaltigt wird, droht sie zu zerbrechen und verliert jeden Lebensmut. Erst durch die Unterstützung eines guten Freundes findet sie langsam die Kraft, den Orden zu verlassen

 

Doris Wagner: Spiritueller Missbrauch in der katholischen Kirche, Freiburg/Br. u.a., Herder-Verlag 2019, 208 S., 20 Euro.

Auf den vielfachen sexuellen Missbrauch von Kindern durch Geistliche ist inzwischen eine breite Öffentlichkeit aufmerksam geworden. Noch immer weitgehend im Dunkel liegt dagegen das Phänomen des „spirituellen Missbrauchs“, das sexuellen Übergriffen meist erst den Boden bereitet. Doris Wagner schildert nun erstmals ausführlich die unterschiedlichen Facetten des Phänomens manipulativer Seelenführung in Gemeinschaften der katholischen Kirche und verdeutlicht diese durch eine Vielzahl realer Fallbeispiele. Auf der Suche nach den tieferen Ursachen für diese Art des Missbrauchs fördert die Autorin dabei die zwiespältige Einstellung der katholischen Kirche zur spirituellen Selbstbestimmung zutage.

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 

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